Waldkauz

By K.-M. Hansche (Own work) [CC-BY-SA-2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons
By K.-M. Hansche (Own work) [CC-BY-SA-2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons

Der Waldkauz (Strix aluco) ist eine mittelgroße Eulenart mit einer Verbreitung von Europa bis nach Westsibirien und Iran. Er kommt außerdem in Südostasien vor. In Mitteleuropa ist der Waldkauz gemeinsam mit der Waldohreule die häufigste Eule. Er fehlt lediglich in baumarmen Gebieten. Waldkäuze benötigen als Brutareal reich strukturierte Landschaften, in denen sich Wälder und Baumgruppen mit offenen Flächen abwechseln. Er ist ein Höhlenbrüter, der neben Baumhöhlen auch in Mauerlöchern, Felshöhlen sowie Dachböden brütet. Er frisst bevorzugt Mäuse, kann aber seine Ernährung bei Mäusemangel auf Kleinvögel umstellen.

Kennzeichnend für diese dämmerungs- und nachtaktive Eulenart ist eine gedrungene Gestalt mit rundem Kopf und einer rindenähnlichen Gefiederfärbung. Von September bis November sowie im frühen Frühjahr ist der Reviergesang des Männchens weithin zu hören.

 

Der Waldkauz erreicht eine Körperlänge von 40 bis 42 Zentimetern und wiegt zwischen 330 und 630 Gramm.[3] Weibchen sind tendenziell schwerer als die Männchen.[4] Das durchschnittliche Gewicht von in Deutschland gefangenen Waldkauzweibchen beträgt 560 Gramm, während Männchen 120 Gramm leichter sind.[3] Der Körperbau ist kompakt, der Kopf wirkt im Verhältnis zur Körpergröße groß. Federohren wie bei der Waldohreule fehlen. Der Gesichtsschleier ist dunkel umrahmt und überwiegend einfarbig beigebraun. Oberhalb des Gesichtsschleiers finden sich zwei weißliche Farbstriche, die besonders bei den dunklen Farbmorphen auffallen. Der dicke Schnabel ist stark gekrümmt und gewöhnlich schwefelgelb mit einer hornfarbenen bis hellgrauen Schnabelbasis. Die Wachshaut wirkt geschwollen und ist leicht grünlich. Die Iris ist schwarzbraun, die Pupille blauschwarz. Die Augenlider sind kahl und blass rot. Die Krallen sind an ihrer Wurzel grau, gehen dann in ein Hornbraun über und enden in einer schwarzen Spitze.
Porträt eines Waldkauzes, gut zu erkennen sind die zwei weißlichen Farbstriche am oberen Ende des Gesichtsschleiers.

Waldkäuze kommen in Mitteleuropa in verschiedenen Farbmorphen vor. Dies reicht von einer grauen Farbvariante über eine braune bis hin zu einer rostbraunen. Die Grundfärbung des Gefieders ist weder vom Alter noch vom Geschlecht bestimmt, wie lange Zeit vermutet wurde. Sie stellt vielmehr eine Anpassung an unterschiedliche Lebensräume dar. Die verschiedenen Farbmorphen können durchaus im gleichen Gebiet vorkommen und verpaaren sich auch miteinander. Paare mit unterschiedlicher Grundfärbung haben häufig auch Junge mit beiden Farbvarianten.

Das Gefieder sitzt sehr locker und lässt dadurch den Waldkauz größer wirken, als er tatsächlich ist. Die Körperoberseite ist grundsätzlich dunkler als die Körperunterseite. Das Gefieder weist eine rindenartige Tarnfärbung auf: Die Schultern und Flügel haben helle Tropfenflecken, die im Halbdunkel des Waldes wie Sonnenflecken wirken und damit die Tarnung erhöhen. Eine vergleichbare Gefiederfärbung mit Tropfenflecken findet sich auch bei einer Reihe anderer Vögel wie Zwergohreule, Wendehals, Sperlingskauz und Ziegenmelker, die sich tagsüber bevorzugt in der Nähe von Stämmen aufhalten. Die Federn der Körperoberseite haben jeweils seitlich verästelte Längsstreifen. Diese Ästelung ist vor allem auf dem Rücken und den Oberschwanzdecken dichter, so dass das Gefieder hier verwaschener wirkt. Die Schwungfedern sind braun, wobei die Außenfahren weißliche, die Innenfahren fahlbraune Querbinden aufweisen.

 

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